Lernende Teams

Was sind lernende Teams – und warum brauchen wir sie?

Der Projektplan muss zum wiederholten Mal angepasst werden, das mit viel Arbeit entwickelte Produkt erfüllt den Bedarf der Kund:innen nicht, frustrierte Kolleg:innen verlassen das Unternehmen – all das sind typische Sorgen und Nöte aus dem Arbeitsalltag. Doch woher kommen diese allzu bekannten Probleme? Sie haben sich eingeschlichen, weil wir noch heute, in einer radikal veränderten (Arbeits-)Welt, versuchen, mit Methoden und SetUps aus früheren Zeiten Erfolg zu haben – und damit beinahe zwangsläufig Probleme hervorrufen.

Doch was hat sich verändert? Unsere Welt ist unberechenbarer geworden. Deswegen erleben wir eine Verschiebung hin zu immer mehr Komplexität. Während in früheren Zeiten Produkt-Entwicklung aus vielen einzelnen, im voraus berechenbaren Schritten bestand (also kompliziert war), ist die Entwicklung neuer Produkte heutzutage nahezu immer komplex. Es gibt immer weniger klare Ursache-Wirkung-Ketten, Veränderungen (am Markt, im Konkurrenzumfeld, bei den Tools, die wir nutzen) können abrupt und radikal auftreten, immer öfter sehen wir uns Zielkonflikten ausgesetzt.

Die Hintergründe dieser Veränderung sind vielfältig, sie liegen unter Anderem in Digitalisierung und Globalisierung, die dafür gesorgt haben, dass das Tempo, in dem sich unsere (Arbeits-)Welt dreht immer schneller ist und es immer öfter unmöglich wird, von Anfang an alle Faktoren in die Entwicklung von Produkten einzubeziehen.

 

Mit den bisherigen Arbeitsweisen kommen wir also nicht weiter – das haben viele Unternehmen und Unternehmer:innen bereits (mitunter schmerzvoll) festgestellt. Kein Wunder also, dass Begriffe wie „New Work“ oder „Agiles Arbeiten“ als Buzzwords durch die Konzernflure geistern. Doch es sind nicht nur die Methoden, die wir aktualisieren sollten – sondern auch das Set-Ups unserer Teams, die genau diese Methoden anwenden sollen. Um es radikal auszudrücken: Wir brauchen keine klassischen Teams mehr! In der Arbeitswelt von heute brauchen wir lernende Teams.

Teams, die einstmals gebildet wurden, um unseren Herausforderungen zu begegnen, sind häufig so aufgestellt, dass sie gut komplizierte Probleme lösen können. Sie können also gut einen Projektplan mit klaren Ursache-Wirkung-Ketten aufstellen, können gut Learnings aus vergangenen Projekten reproduzieren und vorhersehbare komplizierte Pläne erstellen. Woran diese Teams allerdings in der aktuellen Praxis heute scheitern: Die neue Arbeitswelt beschert uns immer mehr komplexe, unberechenbare Herausforderungen (z.B. ein Update bei einem wichtigen Tool, das wir nutzen oder ein neuer Player auf dem Markt, der plötzlich unser Geschäftsmodell angreift). Solche komplexen Herausforderungen können unsere klassischen Teams schnell überfordern.

Doch welche Eigenschaften brauchen Gruppen von Mitarbeitenden, um Unwägbarkeiten und Unberechenbarkeiten begegnen zu können und sie zu meistern? Sie müssen ein lernendes Team werden. Was meinen wir damit? Ein lernendes Team ist eine Gemeinschaft verschiedener Expert:innen mit klarer Orientierung auf ihren Zielraum, die die Autonomie hat, ihr System zu gestalten, um komplexe Probleme zu lösen. Die Kernwerte lernender Teams sind also Gemeinschaft, Orientierung und Autonomie.

Doch was hat es mit diesen Kernwerten auf sich, wie können wir analysieren, wie ausgeprägt sie in unserem Teams sind – und wie können wir sie stärken? Hierzu wollen wir auf dieser Seite einige Ideen und Impulse präsentieren. 

Du möchtest schonmal mehr zu den Kernwerten erfahren und wissen, welche Kompetenzen sich dahinter verbergen? Dann klicke hier auf die einzelnen Abschnitte: