STARK SEIN
Warum Stärkenorientierung schon in der Grundschule wichtig ist
Viele Ansätze in Schule und Erziehung konzentrieren sich auf Schwächen. Dabei liegt wahre Entwicklung in der Förderung individueller Stärken – das zeigt unter anderem das CliftonStrengths-Modell von Gallup. Doch wie können wir dieses Mindset bereits im Kindesalter vermitteln?
Mit dieser einfachen Methode gelingt der Einstieg: spielerisch, dialogisch und nachhaltig. (Hier der Linked zu dem LinkedIn Artikel in dem Ich den MVP Beschrieben habe)
Ziel der Methode
Das Ziel ist nicht, wissenschaftlich exakte Ergebnisse zu erhalten. Es geht vielmehr darum, dass Kinder:
- ihre eigenen Stärken erkennen,
- sich selbst reflektieren,
- lernen, wie andere sie wahrnehmen,
- ein positives Selbstbild entwickeln.
Für wen ist die Methode geeignet?
- Eltern, die ihr Kind stärkenorientiert begleiten möchten
- Lehrkräfte, die Selbstreflexion und soziale Kompetenzen fördern wollen
- Coaches und Pädagog:innen in Workshops oder Einzelsettings
- Kinder im Alter von ca. 6–12 Jahren (1. bis 6. Klasse)
So funktioniert die Methode – Schritt für Schritt
1. Vorbereitung: Stärkenkarten erstellen
Basierend auf den CliftonStrengths wurden neun kindgerechte Stärken definiert. Diese beinhalten Eigenschaften wie Neugier, Hilfsbereitschaft, Mut oder Fantasie – formuliert in einer Sprache, die Kinder verstehen.
Du kannst die fertigen Karten kostenlos weiter unten herunterladen.
2. Selbsteinschätzung durch das Kind
- Lege alle neun Karten vor deinem Kind aus.
- Bitte es, eine Stärke auszuwählen, die besonders gut zu ihm passt – diese kommt in die Mitte.
- Dann vergleicht es jede der anderen Karten mit dieser „Referenz-Stärke“:
- „Fühle ich mich darin stärker oder weniger stark?“
- Lege die Karten entsprechend darüber oder darunter.
So entsteht eine individuelle Rangfolge – aus der Sicht des Kindes.
3. Fremdeinschätzung durch Eltern/Bezugsperson
- Ohne dass das Kind es sieht, sortierst du als Elternteil oder Bezugsperson dieselben Karten nach deiner Wahrnehmung.
- Danach vergleicht ihr eure Reihenfolgen:
- „Was sehen wir ähnlich?“
- „Was war überraschend?“
- „Welche Stärke erkenne ich vielleicht noch gar nicht bei mir?“
4. Gemeinsames Gespräch
- Sprecht über die Bedeutung jeder Stärke.
- Fragt euch: „Wie kannst du diese Stärke in der Schule, zu Hause oder mit Freunden einsetzen?“
Was Kinder dabei lernen
- Selbstwahrnehmung: Wer bin ich, was kann ich gut?
- Fremdwahrnehmung: Wie sehen mich andere?
- Unterschiedlichkeit akzeptieren: Nicht jeder hat dieselben Stärken – und das ist gut so.
- Lösungsorientiertes Denken: Wie setze ich meine Stärken ein, um Herausforderungen zu meistern?
Vorteile der Methode auf einen Blick
- Ohne Test oder komplexe Tools umsetzbar
- Fördert Dialog und Vertrauen zwischen Kind und Bezugsperson
- Ideal für Familienabende, Schulstunden oder Einzelsettings
- Grundlage für weiterführende Coaching- oder Lernprozesse
Download & Material
Hier findest du das komplette Set der 9 Stärkenkarten als PDF – inklusive Anleitung:
Häufige Fragen (FAQ)
Muss mein Kind lesen können?
Nein. Du kannst die Karten gemeinsam durchgehen und die Begriffe erklären.
Was, wenn mein Kind unsicher ist?
Unsicherheit gehört dazu. Frag nach Beispielen aus dem Alltag: „Wann hast du dich mutig gefühlt?“
Wie oft kann ich das machen?
So oft ihr mögt – es ist spannend zu sehen, wie sich die Einschätzungen im Lauf der Zeit verändern.
Fazit: Stärken fördern statt Schwächen reparieren
Diese einfache Methode hilft Kindern, sich selbst besser kennenzulernen – und legt damit den Grundstein für Selbstwirksamkeit, Motivation und Resilienz. Sie zeigt: Jeder Mensch hat etwas Einzigartiges – man muss es nur entdecken.
Wenn du Fragen hast oder die Methode weiterentwickeln möchtest, freue ich mich auf dein Feedback oder deine Nachricht auf LinkedIn.